„Der Joker ist der Mann, zu dem der ›gute Bürger‹ Gothams verkommen wird, sobald der Joker sein Ziel erreicht und die Farce einer Regierung, all die Regeln, Gesetze und das Patriarchat (…) heruntergerissen und die Gesellschaft zu ihrer reinsten und ehrlichsten Form verholfen hat. Er ist in seiner verdrehten Logik einfach nur ›seiner Zeit voraus‹. Und egal was der Joker sagt, so moralisch verwerflich und falsch sich all dies anhört und man Batman die Daumen drückt, kann man eine gewisse Faszination für den Joker nicht leugnen. Das Niederreißen dieser Illusion, der Gesellschaft ihre dunkelsten Abgründe vorzuzeigen und die Menschen zu ihren barbarischen Wurzeln zurückzuführen, über die wir ohne imaginäre Regeln und Autoritäten nie hinweggekommen wären, ist die Motivation, das Ziel des psychopathischen Anarchisten.“ (1)
Selbst aufmerksame Beobachter der gesellschaftlichen Entwicklung in den USA haben sich nicht vorgestellt, dass sich der Hollywood-Blockbuster ›The Dark Knight Rises‹ immer mehr in einen Dokumentarfilm verwandeln könnte.
Das Interessante ist nur, das scheint fast niemanden wirklich zu interessieren, im Gegenteil. Wie die Bürger der Stadt Gotham City verfallen wir in eine Art vorauseilenden Gehorsam gegenüber falsch Zeugnis redenden und gewaltbereiten Autoritäten, die uns
- die schnellstmöglichen (und damit oberflächlichsten),
- unsere individuelle Welt von Soll und Haben am wenigsten störenden und
- die werbewirksamsten
Lösungen für die anstehenden gesellschaftlichen Probleme anbieten.